Vor 80 Jahren erblickte Anna Weig, damals noch Anna Beimler, als ältestes von drei Kindern, am 8. Mai auf dem Fahrenberg das Licht der Welt. Bürgermeister Josef Beimler ließ es sich nicht nehmen zu diesem Ehrentag persönlich zu gratulieren.

Als Kind vom „Gipfelwirt" wuchs die Jubilarin mit der Gast- und Landwirtschaft auf und so war es nicht verwunderlich, dass sie das elterliche Anwesen zur rechten Zeit übernahm. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Albert Ludwig Weig (Wirts-Luk) , den sie im November 1962 heiratete, führte sie Jahrzehnte lang das Gasthaus. Mittlerweile sind Sohn Josef und Schwiegertochter Helga an der Reihe, das „Familienunternehmen" am Laufen zu halten.

Vier Kinder hielten Anna und ihren Mann im Laufe der Jahre neben den Gästen auf Trab. Mittlerweile sind elf Enkel dazugekommen, die ihrer Oma ebenfalls herzlichst zum Geburtstag gratulierten.

Gern erzählt das Geburtstagskind aus der Vergangenheit – zum Beispiel über die Schulzeit in Bernrieth: „ Bei Wind und Wetter mussten wir runterlaufen, das war nicht immer schön!"

Als 10jährige erlebte sie das Kriegsende. „Ich seh die Amerikaner noch heute den Berg raufkommen", erinnert sich Anna Weig. Eilig wurde vieles, auch Lebensmittel, versteckt. „Wir wussten ja nicht, was passiert!"

Aber auch Lustiges hat sie zu dieser Zeit erleben dürfen. So stand einmal ein einquartierter Soldat am Tresen und fragte die damalige Bedienung nach „Shower, Shower?" Diese antwortete: „ Na, schau ner!"

Bereits am Vormittag kamen viele Gratulanten zur „Senior-Gipfelwirtin". Viele Geschichten wussten auch die Gäste zu erzählen. Am Meisten konnte Josef Müller (Kramer-Sepp) berichten. Er wusste, dass die Jubilarin in jungen Jahren gerne in Bernrieth Theater gespielt hat. „Gsungen hat d`Anne auch – as `Lenerl vom Königssee`". Gemeinsam erinnerte man sich auch an Pfarrer Greil, der oft zu Fuß zu „seiner Maria" in die Kirche auf den Fahrenberg kam. „Er ist dann immer bei uns gewesen und fühlte sich hier wie zu Hause", erzählt Anna Weig.

Als sie nach ihren Hobbys gefragt wird, gibt sie an, früher gern und viel im Garten gearbeitet zu haben. „Leider ist mir das jetzt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich", sagt sie – nach wie vor liebt sie aber Blumen über alles.

Gelassen sitzt Anna Weig an ihrem Geburtstag in der Runde ihrer Gäste, plaudert mit ihnen, trinkt Kaffee und dann sagt sie leise: „ Schreib bitte: Ich bin bei meiner Familie gut aufgehoben!"