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TU München besuchen Waldthurn

Waldthurn (fla). Der Semesterstart der Technischen Universität (TU) München hat auch für Waldthurn positive Auswirkungen – in diesem Jahr steht nämlich unter anderem der „Leerstand in der Gemeinde" auf dem Lehrplan der Studenten.

Bereits im Sommer hatte MdB Albert Rupprecht seine Heimatgemeinde für dieses Projekt vorgeschlagen. In dieser Woche fiel nun der Startschuss für die Untersuchungen von Professor Andreas Hild (TU) und seine Studenten. Rupprecht sieht dies „als einmalige Chance", die Leerstände in Waldthurn unter die Lupe zu nehmen. „ Waldthurn hat bereits riesen Schritte gemacht", so Rupprecht. Man müsse nun gemeinsam daran arbeiten, dass die Gemeinde weiter attraktiv bleibt.

Bürgermeister Beimler konnte aus diesem Grund am Donnerstag einen „Bus voll" junger Studenten der TU und die Dozenten Thomas Gerstmeir und Andreas Müsseler im Rathaus in Empfang nehmen. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit euch und auf eure Ideen", hieß er die Gruppe im Sitzungssaal willkommen. Begrüßen und vorstellen konnte er ebenfalls den Waldthurner „Architekten vor Ort" Rudi Meißner.

Beimler stellte die Gemeinde und einzelne Konzepte zu bereits erfolgten oder geplanten Maßnahmen vor, z. B. den Rückbau der Schule. Er räumte auch ein, dass manche Entscheidung dem Bürger zunächst unverständlich erschien. Außerdem: „Den Denkmalschutz habe ich völlig unterschätzt!" Er zeigte die Gemeinde als aktive Gemeinde, in der „alle an einem Strang ziehen". Die Gemeinde ist stolz auf seine Eigenständigkeit. Aber - „Mit Geburten allein können wir die Eigenständigkeit nicht erhalten. Wir brauchen vor allem Zuzüge!" Waldthurn sei keine reiche Gemeinde, oft müssten die Bürger „mit ran" und es gelte abzuwägen, was erhaltenswert ist, führte Beimler weiter aus. „Auf jeden Fall freue ich mich auf eure Ideen und Vorschläge. Wir sehen manches mit Scheuklappen und können uns schwer von etwas trennen – ihr könnt alles ungezwungen von außen betrachten und beurteilen", stellte Beimler fest. Viele Ideen und Planungen seien bereits gescheitert, weil man keinen Investor gefunden hatte oder weil die Anforderungen und Auflagen enorm waren, fügte er an.

Dozent Thomas Gerstmeir bedankte sich für die ausführliche Einführung. „ Wir hatten auch Fragen vorbereitet – die sind aber zum Großteil durch die Ausführungen des Bürgermeisters bereits beantwortet worden", musste er feststellen. Die anschließende Gesprächsrunde bewies jedoch, dass die Studenten doch noch einiges wissen wollten.

So kamen Fragen zum neuen Baugebiet, zu den bereits laufenden Programmen/Maßnahmen und zur Nutzung des Marktplatzes auf den Tisch. Außerdem interessierte die Studenten die Situation der Arbeitnehmer. Beimler erklärte, dass viele Arbeitnehmer von Waldthurn in umliegende Städte pendeln. Stolz merkte er aber auch an: „Unsere Arbeitslosenquote liegt bei unter einem Prozent!"

Auch nach Einrichtungen für Jugendliche und junge Erwachsene wurde gefragt. Hier musste Beimler eingestehen, dass so etwas in Waldthurn eigentlich fehlt. Man habe zwar viele Vereinsangebote, aber „ein richtiger Jugendtreff wäre schon nicht schlecht."

Dozent Andreas Müsseler erkundigte sich genauer nach dem Pflege- und Gesundheitszentrum und der Verbindung „Denkmalschutz und altersgerechtes Wohnen". Beimler merkte hier an, dass das Zentrum für Ortsansässige aber auch für Auswärtige geplant wurde. Auch wollte man den älteren Menschen die Möglichkeit geben in der Heimat zu bleiben und weiter am örtlichen Geschehen teilnehmen zu können. „Die Angehörigen können auf einen Sprung vorbeischauen – dadurch bleibt das Zugehörigkeitsgefühl erhalten", so Beimler.

Auch die Verkehrssituation – Durchgangsstraße am Marktplatz – war ein Thema. Der örtliche Architekt Rudi Meißner schaltete sich immer wieder in die Gesprächsrunde ein und stellte sich gerne für weitere Fragen zur Verfügung. Er hatte aber auch eine Frage an die Studenten:" Wie lautet der genaue Ansatz eurer Arbeit?" Müsseler erklärte: „Altenwohnen in der Altstadt bzw. hier im Markt und Denkmalpflege und Barrierefreiheit – was jetzt dann genau dabei rauskommt, wissen wir selber noch nicht. Wir lassen uns überraschen!"

Ganz genau wurde sich nach den Leerständen erkundigt. In der ganzen Gemeinde stünden ca. 18 Gebäude leer, direkt am Marktplatz sind drei betroffen, erklärte Beimler. Meißner ergänzte, dass die Besitzer meist kein Eigeninteresse bekunden, da sie kein Interesse hätten zu investieren. „Es gab auch diverse Versuche Investoren zu finden", so der Architekt. Dies ist aber fast immer gescheitert.

Auch die Frage nach dem Tourismus beschäftigte die Studenten. Beimler musste zugeben, dass dieser in den letzten Jahren „ganz schön nachgelassen" habe.

Müsseler erkundigte sich nochmals nach den verschiedenen Planungen, die bereits angelaufen sind. Architekt Meißner erklärte, dass ein Entwicklungskonzept „Dorferneuerung" vorliegt und die Planungen zu Projekten parallel zueinander laufen. „ Als nächstes steht nun im kommenden Jahr die Vertiefungsplanung an."

Ein Rundgang mit Bürgermeister Beimler schloss sich der Gesprächsrunde an. Anschließend machten sich die Studenten alleine auf den Weg durch die Gemeinde.

Architekt Meißner sieht in dem Projekt auch eine Chance für die Studenten:" Ihr könnt ohne Zwänge denken und Ideen sammeln!"

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