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Stand: Freitag, 13. Dezember 2024 um 06:56 Uhr
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Über Waldthurn


Unter dem Gipfel des Fahrenbergs, einer der ältesten Marienwallfahrtsstätten in Bayern,
gruppieren sich auf 31 km² 19 Ortsteile um den Ort Waldthurn mit knapp 2000 Einwohnern. 
 
Ein neugestalteter Marktplatz, eine neu errichtete Tagespflege oder die Umgestaltung des Badeweihers sind nur wenige Beispiele dafür, mit wie viel Liebe und Herzblut die Gestaltung der Zukunft voranschreitet und sich die Marktgemeinde entwickelt.
 
 
Waldthurn bietet seinen Einwohnern Lebensqualität durch neue Baugebiete am Ortsrand, Arbeitsplätze in zahlreichen,
ortsansässigen Firmen, einer Dorferneuerung zur Verschönerung des Ortskerns und einer intakten Grundversorgung
mit einem renovierten Marktladen, einer seit Generationen bestehenden Metzgerei,
einer Allgemeinarztpraxis und einer Zahnarztpraxis.
Die ländliche Marktgemeinde im Herzen des Oberpfälzer Waldes ist von mildem Reizklima umgeben. Sommer wie Winter gibt es zahlreiche Sportmöglichkeiten: Wandern, Radfahren, Schwimmen, Reiten, Tennis oder Skifahren.
Der neue Bocklradweg führt durch die Gemeinde, er ist Teil des Fernradweges Paris - Prag.
Waldthurn empfiehlt sich mit seinen umliegenden Ortschaften als ideales Urlaubsgebiet.
 
 
 
 
Der Markt Waldthurn und seine Entwicklung
Chronologisch zurückverfolgen lässt sich die Entstehung des Wappens unserer Markgemeinde anhand verschiedener Siegel, die früher nachweislich benutzt wurden. So trägt das älteste Marktsiegel die Jahreszahl 1530. Man kann annehmen, dass um diese Zeit das Marktrecht verliehen wurde. Der früheste bekannte Siegelabdruck - ein Oblatensiegel - befindet sich auf einer Urkunde aus dem Jahre 1557 im Marktarchiv Waldthurn. Man nimmt an, dass dieses früheste Siegel in den Wirren des 30jährigen Krieges verloren ging. Ein weiteres Marktsiegel existierte mit der Jahreszahl 1635. Siegelabdruck Staatsarchiv Amberg. Im 19. Jahrhundert wurde kurze Zeit ein Marktsiegel und Wappen benutzt, auf dem sich drei Fichtenbäume befanden.  
 
Das Wappen
Der Markt Waldthurn besitzt ein geschichtliches Wappen, das seit 1649 durch Siegel nachweisbar ist und hat daher die Berechtigung, dieses Wappen im Dienstsiegel zu führen.
 
Beschreibung des Marktwappens
Geteilt von Blau und Silber; oben nebeneinander drei durch Mauern verbundene silberne Zinnentürme, unten drei auf niedrigen grünen Hügeln stehende grüne Laubbäume. Das durch die Bäume als Symbol für "Wald" und die Türme (nach der alten Wortform "Thurn") vollständig für den Ortsnamen redende Wappen, erscheint erstmals im Siegel mit der Jahreszahl 1649 und der eigenartigen Bezeichnung "Consulatus" für den Rat in der Umschrift. Ein Zinnenturm kommt auch im Geschlechtswappen der Edelherren von Waldthurn als redendes Zeichen vor; von ihnen übernahmen den Turm im Schild die verwandten Herren von Waldau, die ihnen im Besitz der Burg und des Marktfleckens folgten. Im Schrifttum wird das Gemeindewappen erst seit 1898 berücksichtigt. Die heutige Darstellung entspricht der guten Zeichnung von Hupp aus der Zeit um 1926. 
 
Die Besiedlung
Das Gebiet an der Luhe ist bereits vor dem 10. Jahrhundert von Slawen bewohnt. Ein urkundlicher Beleg dafür datiert aus dem Jahre 905. Damals schenkte König Ludwig das Kind einem gewissen Immo Ackerflächen an der Luhe. Die frühe slawische Siedlung in unserem Gebiet wird auch durch slawische Ortsnamen belegt, die heute noch existieren, wie z.B. Isgier, Lohma usw.
Gleichzeitig zu der slawische Besiedlung vom Osten her erfolgte die deutsche Besiedlung vom Donauraum aus nach Norden. Das Grundwort -rieth (Rodung) weist in den Ortsnamen Bernrieth, Albersrieth, Frankenrieth, Lennesrieth und Woppenrieth auf die frühe Besiedlung im 11. und 12. Jahrhundert hin. 
 
Herrschaftsgebiete
In den Anfängen der Besiedlung gehört das Gebiet um Lennesrieth zum sogenannten Nordgau. Dieser Gau wurde von Karl dem Großen errichtet und von seinen Nachfolgern durch Krieg und Besiedlung vergrößert. Im 11. Jahrhundert wurde der Nordgau in mehrere Grafschaften aufgeteilt. Das Gebiet an der Luhe gehörte zur Mark Nabburg. In Konkurrenz zu den Markgrafen von Nabburg standen die Grafen Sulzbach. Ihnen wurden in der Mitte des 11. Jahrhunderts von König Heinrich III Güter am Oberlauf der Luhe geschenkt. Diesen Besitz erweiterten sie durch Rodungssiedlungen. Unter anderem führten das Aussterben der Grafen von Sulzbach im Jahre 1188 und die Auflösung der Mark Nabburg im Jahre 1169 sowie das Erstarken der Leuchtenberger und des Kloster Waldsassen zu einem häufigen Besitzwechsel. Nach dem Aussterben der Grafen von Sulzbach im Jahre 1188 traten deren Erbe die Grafen von Ortenburg-Murach an. Damit wechselte auch der Besitz der Rodungssiedlungen an der der Luhe.  


Die Herrschaft von Waldthurn
 
1217
 1230-1261  
1261-1308
1308-1325
1331-1362
1363-1396
1396-1419
1419-1483
1483-1492
1492-1507
1507-1538
1538-1540
1540
1540-1566
1566-1593
1593-1623
1623-1632
1666-1677
1677-1715
1715-1734
1734-1739
1739-1784
Beurkundeter Gütertausch Friedrich von Waldthurn
Berthold von Waldthurn 
Heinrich von Waldthurn
Ulrich von Waldau
Ulrich von Waldau
Dobberhoz von Waldau zu Waldthurn
Tobias von Waldau
Ulrich von Waldau
Georg und Sebastian von Waldau
Gilg von Waldau
Hans Tobias von Waldau
Georg von Waldau
Verkauf der Herrschaft Waldthurn an die Wirsberger
Willibald von Wirsberg
Albrecht Eitel und Soldan von Wirsberg
Georg Christoph von Wirsberg
Hans Ulrich von Wirsberg
Fürst Wenzel Eusebius von Lobkowitz
Fürst Ferdinand Leopold von Lokowitz
Fürst Phillip Hyazinth von Lobkowitz
Fürst Wenzel Ferdinand von Lobkowitz
Ferdinand Phillipp von Lobkowitz
 
Kriege im 14. und 15. Jahrhundert
Im 14. Jahrhundert hatte unsere Gegend unter dem Krieg,  der zwischen König Karl IV und dem Kaiser Ludwig von Bayern geführt wurde, schwer zu leiden. Der Oberpfälzer- und der Böhmerwald waren Durchzugs- und Kampfgebiet der verfeindeten Truppen. Im 15. Jahrhundert wurde unser Gebiet durch die Hussitenkriege verheert. Im Jahre 1425 wurde das Gebiet um den Fahrenberg verwüstet.
 
Folgen der Reformation und der Dreißigjährige Krieg
Wer die Herrschaft über das Gebiet hat, soll auch die Vollmacht über das religiöse Bekenntnis haben. Diesen Grundsatz, der sich nach der Reformation herausbildete, mussten die Einwohner um Waldthurn leidvoll erfahren, als der letzte Waldthurner Graf die Gebiete an Willibald von Wirsberg verkaufte. Die Wirsberger waren lutherisch, also mussten ihre Untertanen ebenfalls lutherisch werden. Da aber die Pfarreigrenze sich nicht mit der Herrschaftsgrenze deckte, brachte das viele Auseinandersetzungen mit sich, unter denen in erster Linie die Untertanen zu leiden hatten. 
 
Waldthurn - nach der Herrschaft der Lobkowitzer
Der Untergang des heiligen römischen Reiches blieb auch für den Markt Waldthurn nicht ohne Folgen. Der Artikel 24 der Rheinbundakte, am 26. Juli 1806 von Fürstprimas Dalberg auf Schloss Wörth an der Donau unterzeichnet wurde, beendete auch die wohl segensreichste Epoche der Waldthurner Geschichte. In diesem Artikel wurde nämlich bestimmt, dass die Souveränitätsrechte der Reichsherrschaft Waldthurn von den Fürsten Lobkowitz an das Königreich Bayern übergehen sollte. Als Ersatz für die verlorene Souveränität wurde in Waldthurn ein Patrimonialgericht eingerichtet, das nicht lange Bestand hatte. 
 
Die Einrichtung des Patrimonialgerichts Waldthurn
Schon nach der Unterzeichnung der Rheinbundakte, am 8. September 1806, wurde Waldthrun, wie auch Störnstein, dem König von Bayern übergeben. Eine Woche später vollzog der Generallandeskommissar von Amberg die Besitznahme für Bayern. Alle Herrschafts- und Feudalrechte, die nicht wesentlich mit der Souveränität verknüpft waren, so besonders die Zivil- und Kriminalgerichtsbarkeit, die Forstjurisdiktion, die Polizeibefugnisse, das Jagd- und Fischereirecht, die Zehnten und die Patronatsrechte. Auf alle diese Rechte sollte aber der König von Bayern das Vorkaufrecht haben. Den adeligen Inhabern von Herrschaften, Hofmarken und Landesgütern wurde so ihre Gerichtsbarkeit grundsätzlich belassen. Seit dem 1. Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wurde sie als gutsherrliche Gerichtsbarkeit oder Patrimonialgerichtsbarkeit bezeichnet.
 
Das Ende des Patrimonialgerichts Waldthurn
Offensichtlich hatte der Fürst von Lobkowitz durch die verlorenen Souveränitätsrechte das Interesse an seinen oberpfälzischen Besitzungen verloren, denn bereits am 6. November 1807 verkaufte der Fürst von Lobkowitz an die Krone Bayern, die in der Oberen Pfalz gelegenen Besitzungen Störnstein und Waldthurn mit allen Einkünften, Nutzungen und Rechten.
 
Gemeinden seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts
Aufgrund allerhöchster Verordnung vom 13. Mai 1808 über das allgemeine Steuerprovisorium wurde das Landgericht Vohenstrauß in 47 Steuerdistrikte eingeteilt, in denen Dörfer, Weiler und Einöden zusammengefasst waren. Darunter war auch der Markt Waldthurn mit der Einöde Luhmühl, Lennesrieth bestehend aus den Dörfern Albersrieth, Frankenrieth, Lennesrieth, Unterbernrieth, Mangelsdorf, Oberfahrenberg, Unterfahrenberg, Bibershof, Radwaschen sowie Spielberg mit Goldbrunn ,Ottenrieth und Woppenrieth. 
 
Der große Brand 1865
Am 5. Oktober 1865 stand der ganze Markt bis auf wenige Gebäude in Flammen. An der Brandstätte hat man die Löschmaschinen vom Markt Waldthurn, aus Vohenstrauß, Pleystein, Floß, Sperlhammer, Gröbenstädt, Moosbach, Tännesberg und Weiden eingesetzt, um den Flammen Herr zu werden. Erschwert wurden die Bemühungen durch Wassermangel infolge der anhaltenden Trockenheit und des heftigen Ostwinds. Von 147 Gebäuden blieben nur 17 unversehrt.   
 
 
 
 
Bürgermeister von 1776 bis zum Jahre 2010 
1776 Stubenrauch, Fürnrohr, Pichtl
1800 Michael Troidl, Sebastian Weiß
1830 Michael Beer
1837 G. Dobmeyer
1844 Michael Beer
1850 Bartl Unger
1859 Georg Adam Müllhofer
1873 Michael Pühler
1876 Arnold Bartl
1877 Michael Pühler
1882 Bartl Wagner
1888 Michael Pühler
1889 Christoph Müllhofer
1894 Mathias Bergler
1897 Christoph Müllhofer
1906 Johann Bauer
1906 Josef Kick
1924 Georg Wagner
1933 Max Bergler
1943 kommissarisch Anton Troidl
1945 August Bergler
1952 Georg Wagner
1956 Ludwig Bergmann
1978 Franz Bergler
2002 Josef Beimler
 
 


Quellen:
Hauptstaatsarchiv München
Staatsarchiv München
Bergler Franz: Oberpfälzer Heimat, Band 19 1975
Schmidbauer Georg: 775 Jahre Waldthurn Heimatfest
Erik Resene: Zusammenfassung
 
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