Das Thema " Asyl" ist momentan in aller Munde. Integration wird daher auch seit fast zwei Jahren in der Gemeinde großgeschrieben. Insgesamt leben im Moment vier Familien mit insgesamt 8 Kindern, ein älteres Ehepaar und eine junge Frau in der Unterkunft. Die jüngeren Kinder besuchen Kita und Grundschule in Waldthurn, die älteren gehen in die Mittelschule in Vohenstrauß. Bontu aus Äthiopien besucht eine der drei „Asylklassen" der Berufsfachschule in Weiden. Auch sonst sind die Familien mittlerweile eng mit Waldthurn verbunden. Ali, der mit seiner Familie im Februar aus Aserbaidschan kam, ist mittlerweile Mitglied der Jugendfeuerwehr und spielt Fußball im Verein. Die Familienväter arbeiten beim Bauhof, die Mütter kümmern sich um Haus und Garten – so haben sich alle in der Gemeinde eingelebt und fühlen sich „pudelwohl".

Bei Problemen und Fragen stehen die Betreuer mit Rat und Tat zur Seite. So hat Marianne Pausch einen Deutschlernkurs, der in der Unterkunft stattfindet, organisiert. „Wir wollten es den Asylbewerbern einfach ersparen, ständig nach Weiden fahren zu müssen", so Pausch. Denn, die Busverbindung Weiden-Waldthurn ist nicht ganz einfach. Vor allem die Zeiten, an denen ein Bus hin bzw. zurück fährt, liegen extrem ungünstig. Außerdem findet der Kurs in der Unterkunft am frühen Abend statt. So können auch die Kinder daran teilnehmen, was diesen natürlich auch für den Schulunterricht zu Gute kommt. Einträchtig sitzen die Kinder und Erwachsenen aus Aserbaidschan, Armenien, Äthiopien und der Ukraine zusammen und lernen gemeinsam. Beata Markiewicz unterrichtet die Gruppe - unentgeltlich. Momentan treffen sie sich in einem provisorisch hergerichteten Zimmer. Mit dem Hausbesitzer wurde allerdings bereits ein anderer Raum in Augenschein genommen, der besser passen würde, da er größer ist. Dieser „neue" Raum könnte dann auch als Aufenthaltsraum für alle dienen, wenn zum Beispiel Feste gefeiert oder Freunde eingeladen werden.

Einmal in der Woche kommt auch Hans Pausch ins Haus, um mit allen das Gelernte zu wiederholen und zu vertiefen. Außerdem hilft er schon mal den größeren Buben bei den Hausaufgaben. Schulleiterin Tanja Willax-Nickl übergab kürzlich eine Tasche mit Lese- und Sprachbüchern, die in der Schule nicht mehr benötigt werden. Auch diese Buchspende kann für den Deutsch- Unterricht gut hergenommen werden.

Nicht fehlen in der Riege der Betreuer darf Dr. Johannes Weig. Er kümmert sich um alle Bescheide, Anträge und die amtlichen Schreiben, die oft nicht einfach auszufüllen oder zu lesen sind.

Bemerkenswert ist auch die Unterstützung aus der Bevölkerung. So brachte kürzlich eine Lennesrietherin Bettzeug und eine Matratze zu Pausch, damit diese alles an die Asylberwerber weiterleitet. Auch Schultaschen, Spielsachen und Kleidung werden immer wieder abgegeben. Etliche Möbelspenden, erst vor kurzem ein komplettes Schlafzimmer und eine Einbauküche, konnten ebenfalls weitervermittelt werden. Apropos Kleidung: Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und die Betreuer könnten für Groß und Klein wieder Winterjacken, Schneeanzüge und Winterschuhefür die Kleiderkammer gebrauchen.

Der Bericht über die Suche nach einem Keyboard schlug ebenfalls Wellen. Nachdem Freddie Peschke (Weiden) ein Instrument gespendet hatte, teilte Marianne Pausch mit, dass eine ehemalige Lennesrietherin, jetzt wohnhaft in Moosbach, auch ein Keyboard bei ihr vorbeigebracht hat. Hier wird noch ein Ersatzteil organisiert und bei weiterem Bedarf an die Asylanten ausgehändigt.

Viel Unterstützung gibt es auch von Bürgermeister Josef Beimler, der immer auf dem Laufenden sein möchte und immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Bewohner hat.

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